Ein Korsett nähen...
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Ein Korsett nähen...
http://naehfabrik.forumprofi.de/stufe-7-kleidung-meisterwerke-f252/n%C3%84hen-lernen-korsett-t2476.html
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Liebe Naehfabrik-Mitglieder,
So hier beginne ich die Schritt für Schritt Anleitung zum Korsett
Auf dem Bild seht ihr ein paar Dinge die unerlässlich sind wenn das Korsett formen und schön aussehen soll. Ich kann leider nicht gleich starten weil mir noch einiges fehlt wie zum Beispiel ein Planchette.
Bild
Wer schon mal ein Korsett genäht hat, weiß um die kleinen Details die man unbedingt beachten muss. Dazu möchte ich erwähnen, dass es bei einem Korsett unerlässlich ist die Nähzeichen vom Schnittmuster zu kopieren. Bei einem Korsett das aus mehr als 30 Einzelteilen bestehen kann, weiss man sonst nicht mehr welches Teil an welches genäht werden muss.
Wie stabilisiert man ein Korsett und womit?
Jedes Korsett ist sehr individuell und muss exakt der Trägerin angepasst werden. Man unterscheidet:
- Vollbrustkorsetts
- Halbbrustkorsetts
- Unterbrustkorsetts
- Taillenkorsetts
Stabilisierungsmöglichkeiten sind z. B.
- Spiralfedern Vorteil sehr angenehm zu tragen und macht jede Bewegung mit
- Fischbein, heute Kunststoff
- Metallband Unbedingt Abschlusskappen verwenden
- Stäbchenband aufnähbar
Ich bevorzuge Spiralfedern, manchmal werden aber auch Metallbänder und Fischbein nötig. Es ist eben sehr individuell.
Stoffe für ein Korsett:
Nehmen kann man was man möchte, es sollte jedoch ein fester Stoff sein der nicht elastisch ist. Als Futter keinen Futterstoff, sondern ebenfalls einen festen Stoff verwenden. Zu einem Korsett aus Leder oder Kunstleder kann man gut farblich passenden Jeansstoff als Futter verwenden. Auch ein Korsett mit Spitzenstoff, teilweise oder ganz, zu überziehen kann schön aussehen. Coutil ist ein bekannter dicht und festgewebter Korsettstoff.
C wie Coutil:
Dieser meist aus Baumwolle oder auch Mischfasern gefertigte Stoff ist das klassische Material für Korsetts, da es durch seine Stabilität unempfindlich gegen ein Durchstoßen durch die Stahlstäbe des Korsetts ist, den nötigen Stand liefert und aufgrund seiner geringen Elastizität die Formung des Körpers durch das Korsett ermöglicht. Nur noch wenige Webereien in Deutschland stellen Coutil her, da es – seit Korsetts aus dem Alltagsgebrauch verschwunden sind – nicht mehr von großer Bedeutung für Bekleidung ist. Coutil ist heute fast nur noch in der Orthopädietechnik gebräuchlich, wo er für die Produktion von orthopädischen Korsetts und Leibbinden verwendet wird.
Im Bereich des deutschen Textilgroß- und -einzelhandels sowie von Webereien wird Coutil meist als Miederdrell bezeichnet; auch der Begriff Korsettdrell ist manchmal gebräuchlich.
Bild
D wie Damast:
Damast (aus dem Italienischen; nach arabisch دمشق dimašq, Name der Stadt Damaskus) ist ein Gewebe, bei dem sich kett- und schusssichtige Partien abwechseln und dadurch figürliche Muster aller Art eingewoben werden können, die beliebig über die Webbreite verteilt werden können. Damaste werden üblicherweise an speziellen Webstühlen mit Zugeinrichtungen hergestellt.
Aufgrund der aufwändigen Webtechnik und der großen Zugbelastung auf die Kettfäden werden Damaste nur mit sehr hochwertigen und glatten, glänzenden Materialien hergestellt, früher Seide, feines Kammgarn und Leinen, ab dem 20. Jahrhundert überwiegend aus merzerisierter Baumwolle. Das Gewebe kann in Kette und Schuss gleichfarbig sein, dann ist das eingewobene Muster nur unter schrägem Lichteinfall gut erkennbar; die Musterung kann aber auch durch andersfarbigen Schuss hervorgehoben werden. Populäre Anwendungen sind unifarbige Tischtücher und Bettwäsche.
Echter Damast weist einen gleichmäßigen Wechsel von Kett- und Schussatlas (5-bindig) auf, wodurch die für Damast typischen Lichtreflektionen erzielt werden.
Die Abstufung der Figurränder ist je nach Feinheit 2 bis 8 fädig, wogegen der unechte Damast Faden um Faden abstuft.
mit Schaftmaschinen gemusterte Damaste sind z.B. Würfel- oder Streifendamast.
Material war ursprünglich Seide, jetzt auch Baumwolle und Chemiefasern.
Je nach eingesetzter Baumwollfaser und konstruktion werden Damaste als Louisiana-, Maco oder Brokatdamaste bezeichnet.
Bild
D wie Drillich (Drell):
Drillich oder Drell kann mit einer Köper- oder Atlasbindung hergestellt werden und wird
meist aus Leinen oder Baumwolle hergestellt. Er findet oft verwendet für den praktischen
Gebrauch von Stoffen, wie zum Beispiel als Arbeitskleidung, Matratzenbezug oder Bettwä-
sche. Die Köperbindung ist hierbei als Streifenmuster oft gut erkennbar. Der Name Drillich
leitet sich von den dreifachen Fäden ab, aus denen das Gewebe hergestellt wird. DrillichGewebe sind demnach recht schwer und robust.
Bild
J wie Jacquard:
Die Erfindung der Jacquard-Technik
Im Jahr 1805 erfand Joseph-Marie Jacquard eine Vorrichtung, welche die Steuerung jedes Kettfadens an der Webmaschine erlaubte. Damit waren erstmals Muster von großer Vielfalt und mehrfacher Größe möglich. Die Muster konnten nun endlos und beliebig komplex auf mechanischem Weg hergestellt werden, was in der Textilherstellung eine Revolution bedeutete. Jacquard, dessen Webstuhl nach ihm benannt wurde, nutzte als Erster die zu diesem Zeitpunkt gerade erfundene Lochkartentechnik zur Mustergenerierung und konnte damit nahezu jedes gewünschte Muster herstellen.
Jacquard, welcher aus einer Weberfamilie stammte und schon als Kind mitarbeiten musste, forschte nach der Übernahme des väterlichen Betriebes intensiv an der besseren Mechanisierung des Webens, um stupide Handarbeiten zu eliminieren. Er wurde nach anfänglichen Misserfolgen, welche ihn in große Armut stürzten, durch Textilfabrikanten unterstützt. Den technischen Durchbruch schaffte er durch Weiterentwicklungen von anderen Erfindern und der Kombination von Techniken, zum Beispiel mit österreichischen Webstühlen. Seine wichtigste Neuerung bestand im Ersatz von österreichischen Nockenwalzen durch das Endlosprinzip mittels Lochkarten. Erst dadurch wurde die (theoretisch unendliche) Vielfalt seiner Muster möglich. Das Prinzip der Lochkarten war binär: Loch bedeutet Fadenhebung, wobei kein Loch eine Fadensenkung zur Folge hatte. Dieses Prinzip (0-1) wird bis heute in der Digitaltechnik angewandt. Damit schuf Jacquard nicht nur neue Webstühle und Webmuster, sondern legte einen der Grundsteine heutiger Automatisierung. Napoléon war begeistert, gewährte Jacquard eine lebenslängliche Rente und versuchte die Einführung der Webstühle per Dekret durchzusetzen. Er musste sich jedoch dem Widerstand der Zünfte geschlagen geben, welche die Geschäftsgrundlage ihrer Mitglieder durch die Automatisierung (zu Recht) bedroht sahen. Auch Jacquard wurde mit gerichtlichen Mitteln immer wieder angegriffen, letztlich setzte sich die Idee jedoch - von England ausgehend - weltweit durch. Im Jahr 1810 erhielt Jacquard das Kreuz der Ehrenlegion.
Die heutigen Jacquards
Einige Jahrzehnte nach Jacquards Erfindung wurde diese auf Strick- und Wirkwaren angewandt. Die Technik ist auch von Hand einzusetzen und erlaubt deutlich abgegrenzte Muster in verschiedensten Formen. Beim Stricken wird eine Masche mit mehreren Fäden unterschiedlicher Farben gearbeitet. Auf einer Seite sind dann nur die Maschen der Folgefarbe zu sehen. Der Vorgängerfaden wird auf der anderen Seite durchgezogen. Auch die Stickerei der Jacquard-Muster wird mit dem Maschenstich wechselseitig durchgeführt. Durch die Verwendung verschiedenfarbiger Fäden nach Zählvorlage entstehen die vielfältigen Muster.
Bild
J wie Jeans:
Die Herstellung von Jeansstoff
Das Wort Jeans leitet sich aus dem englischen jean ab, das geköperter Baumwollstoff bedeutet. Das weist auf die besondere Eigenschaft von Jeansstoff hin. Geköperte Stoffe werden schräg gewebt. Der Grat kann dabei von oben links nach unten rechts verlaufen (S-Grat-Köper) oder von unten links nach oben rechts (Z-Grat-Köper). Daneben können in Köpergeweben die Schuss- oder die Kettfäden überwiegen, das bekannteste Köpergewebe, der Jeansstoff Denim, ist ein Kettköper. Die Kette ist hierbei blau, der Schuss ist weiß. Denim wird so gewoben, dass oben die blauere Seite ist. Das verleiht dem Jeansstoff sein typisches Aussehen. Der Ursprung des Stoffes liegt um 1600 in der französischen Stadt Nimes, der Stoff wurde Serge de Nimes genannt, woraus sich der Begriff Denim ableitet. Der robuste Stoff, als Arbeitskleidung getragen, war in Europa schon lange verbreitet, als ihn genuesische Einwanderer im 18./19. Jahrhundert in die USA brachten, wo durch Anglizierung aus dem italienischen Städtenamen Genua, übertragen ins französische Gênes schließlich das Wort Jeans wurde. Der in Franken geborene Levi Strauss wanderte 1847 in San Francisco ein und fertigte aus dem längst bekannten Stoff Goldgräberhosen, die Jeans aus dem Gewebe aus Nimes, die Serge de Nîmes, die noch heute als Denim-Jeans ein großer Hit sind.
Die Entwicklung zum heutigen Jeansstoff
Die Grundlage des Gewebes ist wie erwähnt historisch. Levi Strauss verwendete zunächst braunes Segeltuch für die Goldgräberhosen. Der Schneider Jacob Davis kam auf die Idee mit den Nieten und tat sich mit Levi Strauss zusammen, um ein Patent einzureichen - ihm selbst fehlte das Geld dafür. Wenig später verwendete Strauss blauen Denim-Stoff, die Jeans als Kleidungsstück in ihrer klassischen Form war geboren. Die Färbung der Baumwolle des Denim-Stoffes erfolgte mit Indigo, genietet wurden die Hosen zur Verstärkung, die Nähte waren als Reminiszenz an das ursprünglich braune Segeltuch orangefarben. Durch die Indigofärbung kam um 1920 der Begriff Blue Jeans auf, die sich im Laufe des 20. Jahrhunderts zum Kultobjekt, Protestsymbol und Fashion mit Sex-Appeal entwickelte. Der Modeartikel Jeans darf nicht mit dem geköperten Stoff verwechselt werden, dieser wiederum nicht mit einzelnen Schnitten von Jeans, nicht einmal mit der Idee der Nieten. Unter dem Branding Jeans werden längst auch Leder- und Kunstlederhosen angeboten. Echter Jeansstoff ist jedoch ausschließlich Baumwollstoff, geköpert gewebt, mit überwiegendem Kettfaden und idealerweise indigoblau gefärbt.
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D wie Duchesse:
Das Wort "Duchesse" stammt aus dem Französischen und bedeutet "Herzogin" - auf dieser Ebene ist auch der gleichnamige Stoff angesiedelt, denn hierbei handelt es sich um einen hochwertigen, stark glänzenden Satinstoff, der für edle Abendkleider und als Innenfutter für Mäntel und Ähnliches verwendet wird.
Wie wird Duchesse hergestellt?
Als Ausgangsmaterial dient wahlweise Naturseide, Viskose oder Acetat (ein Textil aus Zellstoff). Die Fasern liegen als Filamentgarne vor, das heißt als Endlosfasern, und werden in der sogenannten Atlasbindung gewebt. Bei diesem Webverfahren führt der Schussfaden nicht über einen und sofort unter den nächsten Kettfaden hindurch, sondern der Schuss überspringt zwei bis drei Kettfäden, bevor er wieder unter einer Kette hindurchführt. In den darauffolgenden Webreihen verschiebt sich dieses Überspringen jeweils. Durch diese Webtechnik verteilen sich die Bindungspunkte im Gewebe sehr gleichmäßig und berühren sich nicht.
Die Eigenschaften des Stoffes
Die Atlasbindung sorgt für einen weichen, fließenden Charakter des Duchesse sowie für eine gleichmäßig glänzende Oberfläche. Der Stoff fällt leicht und geschmeidig und fühlt sich auf der Haut angenehm weich und anschmiegsam an. Er ist relativ reißfest. Im Gegensatz zu diesen Vorteilen verfügt Duchesse nur über eine geringe Scheuerfestigkeit und darf nicht stark gegen sich selbst oder andere Materialien gerieben werden, weil die Fasern sich dann ineinander verhaken und eine raue Oberfläche bilden. Außerdem fransen die Ränder des Stoffes leicht aus.
Wo wird Duchesse eingesetzt?
Die edle, glänzende Optik macht dieses Gewebe zum idealen Ausgangsstoff für hochwertige Abendgarderobe und für den Einsatz als Futter in hochpreisigen Mänteln. Auch bei aufwendigen Faschingskostümen wird gern auf Duchesse zurückgegriffen, da das Material durch seine Reißfestigkeit vielen Belastungen besser standhält als normale Seide.
Ferner: Seide, Dupionseide, Steilgratköper (Twill), Wolle (Barchent), Broché (ähnlich Coutil, nur dicker), Brokat, Leder oder Kunstleder (dafür braucht man eine geeignete Maschine - Industriemaschine), Samt, Taft (wertig), Velours, Zephir
Siehe auch Stofflexikon: stoffe-f146/
Interfacestoffe:
- Molton
- Nessel
- BW
- alles was weg muss und nicht zu dünn bist
Futterstoff:
- Jeans
- Köper
- alles was weg muss und schön fest ist
Verschluß:
Da gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Ich bevorzuge vorne eine Planchette und hinten ein Ösenband oder Einzelösen.
Planchette - hier Löffelplanchette:
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Noch ein paar einführende Worte zum Korsett.
Definition: Ein Korsett ist ein durch diverse Einlagen versteiftes Kleidungsstück, dessen Zweck es ist, den weiblichen Oberkörper der jeweils geltenden Modelinie entsprechend zu formen. Der Begriff "Korsett" wurde erst im 19. Jh. gebräuchlich; davor sprach man von Mieder, Leibstück, Schnürleib oder Schnürbrust. In deutschen Nachlaßinventaren des 18. Jh. taucht mitunter zwar der Begriff "Corset" oder "Korset" auf, aber dabei handelt es sich wahrscheinlich um ein anderes Kleidungsstück: Während in französischen Texten (z.B. Garsault, Diderot) die eigentliche Schnürbrust corps genannt wird, bezeichnet corset dort ein schwach versteiftes Mieder mit angenestelten Ärmeln.
Ein Korsett ist sicher heute kein alltägliches Kleidungsstück mehr, erfreut sich aber wieder höherer Beliebtheit. Abgewandelte Korsetts oder Mieder finden in der modernen Mode ihren Platz. So bestehen bespielsweise Kleider aus einem Mieder und einem angestücktem Rock. Die heutige Dirndlmode bedient sich auch der alten Korsetttradition.
Es gibt wohl kein Kleidungsstück dass so figurbetonend ist wie ein Korsett, eigentlich muss man figurformend sagen. Ein passgenaues Korsett kaschiert auch Problemzonen und kann sowohl unter der Kleidung also auch als Oberbekleidung getragen werden.
Was ist beim Nähen eines Korsetts zu beachten?
Wer zum ersten Mal ein Korsett näht sollte seine Nähmaschine gut kennen und im Griff haben. Kleine Fehlnähte können ein perfektes Ergebnis verhindern. Es gilt also, sehr genau zu nähen und Geduld zu haben. Menschen mit wenig Näherfahrung empfehle ich dringend ein "Probekorsett" aus Nessel zu nähen ansonsten kann man ein einfaches Korsett mit mittelmäßiger Näherfahrung sehr gut bewerkstelligen.
Ein Korsett besteht aus vielen Einzelteilen. Grob kann man sagen das ein Korsett aus zwei Hälften besteht, die hinten und vorne miteinander verbunden sind. An meinem Beispiel werde ich ein Korsett zeigen, welches hinten geschnürt und vorne mit einer Planchette zusammengehalten wird.
Der große Vorteil von Spiralfedern liegt darin, dass diese Federn in beiden Richtungen elastisch sind. Das Korsett der Trägerin macht jede Bewegung mit und wird als besonders angenehm empfunden. Spiralfedern gibt es in verschiedenen Längen und Breiten, mit bereits aufgesetzten Abschlusskappen (erfordert die genaue Längenbestimmung/Korsetthöhe minus Sicherheits- und Nahtzugaben) oder als Meterware, hier muss man die Abschlusskappen nach dem Zuschneiden der exakten Länge, manuell aufsetzen. Die Spiralfedern können nur mit einer geeigneten Blechschere oder einem Bolzenschneider zugeschnitten werden. Ausserdem benötigt man zum Aufsetzen der Kappen eine Flach- und Spitzzange. Bei Zuschneiden der Federn sollte man immer zu zweit sein: einer der die Feder fixiert und der andere der mit beiden Händen den Bolzenschneider bzw. Blechschere zusammendrückt. Ihr werdet erstaunt sein, welche Kraft nötig ist die Federn zu durchtrennen. Auch beim Aufsetzen der Endkappen ist eine zweite Person von Vorteil. Die Kappen werden aufgebogen, aufgesetzt und je nach Kappenart zusammengedrückt oder verkeilt. Falsch platzierte Kappen müssen besonders vorsichtig entfernt werden. Ich spreche aus Erfahrung wenn ich sage, dass diese Arbeit zu einer der gefährlichsten zählt, die ich im Nähbereich kenne.
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Alternative Fischbein/Metallband:
Fischbein findet eigentlich nur noch Anwendung bei leichten Korsetts die wenig Stabilisierung benötigen, sprich bei weniger Busen, schmale Taille und leichteren Stoffen. Früher wurde Fischbein aus den Barten des gleichnahmigen Wals gewonnen. Es handelt sich um Hornplatten die zurechtgeschnitten wurden. Gott sei Dank, haben wir mittlerweile eingesehen, dass man Wale nicht töten darf (zumindest in den meisten Ländern nicht). Ich hab als leidenschaftlicher Taucher schon selbst Wale, nur einige Meter von mir entfernt, bestaunen können - sorry das ist jetzt aber wirklich Off-Topic. Also zurück zum Thema: heute wird das Fischbeinband aus Kunststoff hergestellt, die Bezeichnung hält sich aber trotzdem im Kreis der Korsettbauer/-innen.
Metallband ist für die Trägerin das "unbequemste". Das Band ist nur in einer Richtung flexibel und darf nicht in jedem Bereich des Korsetts eingesetzt werden. Metallband sollte nur in den Seitenteilen eines Korsetts verwendet werden und nicht im Brustbereich. Die abgeschnittenen Enden müssen mit Endkappen versehen werden. Zum Schneiden von Metallband kann auch mal eine Flex benötigt werden. Das Metallband ist mit einer Kunststoffschicht überzogen, die vor dem Zuschneiden unbedingt separat angeschnitten werden muss. Eine Blechschere ist in den meisten Fällen hier nicht ausreichend. Für stabilie Lederkorsetts ist dieses Metallband aber unerlässlich.
Unbedingt alle Nähzeichen vom Schnittmuster übernehmen, ausserdem die Tunnellinien. Nähzeichen an beiden langen Seiten der Einzelteile vom Schnittmuster übernehmen!!! :wichtig
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Liebe Naehfabrik-Mitglieder,
So hier beginne ich die Schritt für Schritt Anleitung zum Korsett
Auf dem Bild seht ihr ein paar Dinge die unerlässlich sind wenn das Korsett formen und schön aussehen soll. Ich kann leider nicht gleich starten weil mir noch einiges fehlt wie zum Beispiel ein Planchette.
Bild
Wer schon mal ein Korsett genäht hat, weiß um die kleinen Details die man unbedingt beachten muss. Dazu möchte ich erwähnen, dass es bei einem Korsett unerlässlich ist die Nähzeichen vom Schnittmuster zu kopieren. Bei einem Korsett das aus mehr als 30 Einzelteilen bestehen kann, weiss man sonst nicht mehr welches Teil an welches genäht werden muss.
Wie stabilisiert man ein Korsett und womit?
Jedes Korsett ist sehr individuell und muss exakt der Trägerin angepasst werden. Man unterscheidet:
- Vollbrustkorsetts
- Halbbrustkorsetts
- Unterbrustkorsetts
- Taillenkorsetts
Stabilisierungsmöglichkeiten sind z. B.
- Spiralfedern Vorteil sehr angenehm zu tragen und macht jede Bewegung mit
- Fischbein, heute Kunststoff
- Metallband Unbedingt Abschlusskappen verwenden
- Stäbchenband aufnähbar
Ich bevorzuge Spiralfedern, manchmal werden aber auch Metallbänder und Fischbein nötig. Es ist eben sehr individuell.
Stoffe für ein Korsett:
Nehmen kann man was man möchte, es sollte jedoch ein fester Stoff sein der nicht elastisch ist. Als Futter keinen Futterstoff, sondern ebenfalls einen festen Stoff verwenden. Zu einem Korsett aus Leder oder Kunstleder kann man gut farblich passenden Jeansstoff als Futter verwenden. Auch ein Korsett mit Spitzenstoff, teilweise oder ganz, zu überziehen kann schön aussehen. Coutil ist ein bekannter dicht und festgewebter Korsettstoff.
C wie Coutil:
Dieser meist aus Baumwolle oder auch Mischfasern gefertigte Stoff ist das klassische Material für Korsetts, da es durch seine Stabilität unempfindlich gegen ein Durchstoßen durch die Stahlstäbe des Korsetts ist, den nötigen Stand liefert und aufgrund seiner geringen Elastizität die Formung des Körpers durch das Korsett ermöglicht. Nur noch wenige Webereien in Deutschland stellen Coutil her, da es – seit Korsetts aus dem Alltagsgebrauch verschwunden sind – nicht mehr von großer Bedeutung für Bekleidung ist. Coutil ist heute fast nur noch in der Orthopädietechnik gebräuchlich, wo er für die Produktion von orthopädischen Korsetts und Leibbinden verwendet wird.
Im Bereich des deutschen Textilgroß- und -einzelhandels sowie von Webereien wird Coutil meist als Miederdrell bezeichnet; auch der Begriff Korsettdrell ist manchmal gebräuchlich.
Bild
D wie Damast:
Damast (aus dem Italienischen; nach arabisch دمشق dimašq, Name der Stadt Damaskus) ist ein Gewebe, bei dem sich kett- und schusssichtige Partien abwechseln und dadurch figürliche Muster aller Art eingewoben werden können, die beliebig über die Webbreite verteilt werden können. Damaste werden üblicherweise an speziellen Webstühlen mit Zugeinrichtungen hergestellt.
Aufgrund der aufwändigen Webtechnik und der großen Zugbelastung auf die Kettfäden werden Damaste nur mit sehr hochwertigen und glatten, glänzenden Materialien hergestellt, früher Seide, feines Kammgarn und Leinen, ab dem 20. Jahrhundert überwiegend aus merzerisierter Baumwolle. Das Gewebe kann in Kette und Schuss gleichfarbig sein, dann ist das eingewobene Muster nur unter schrägem Lichteinfall gut erkennbar; die Musterung kann aber auch durch andersfarbigen Schuss hervorgehoben werden. Populäre Anwendungen sind unifarbige Tischtücher und Bettwäsche.
Echter Damast weist einen gleichmäßigen Wechsel von Kett- und Schussatlas (5-bindig) auf, wodurch die für Damast typischen Lichtreflektionen erzielt werden.
Die Abstufung der Figurränder ist je nach Feinheit 2 bis 8 fädig, wogegen der unechte Damast Faden um Faden abstuft.
mit Schaftmaschinen gemusterte Damaste sind z.B. Würfel- oder Streifendamast.
Material war ursprünglich Seide, jetzt auch Baumwolle und Chemiefasern.
Je nach eingesetzter Baumwollfaser und konstruktion werden Damaste als Louisiana-, Maco oder Brokatdamaste bezeichnet.
Bild
D wie Drillich (Drell):
Drillich oder Drell kann mit einer Köper- oder Atlasbindung hergestellt werden und wird
meist aus Leinen oder Baumwolle hergestellt. Er findet oft verwendet für den praktischen
Gebrauch von Stoffen, wie zum Beispiel als Arbeitskleidung, Matratzenbezug oder Bettwä-
sche. Die Köperbindung ist hierbei als Streifenmuster oft gut erkennbar. Der Name Drillich
leitet sich von den dreifachen Fäden ab, aus denen das Gewebe hergestellt wird. DrillichGewebe sind demnach recht schwer und robust.
Bild
J wie Jacquard:
Die Erfindung der Jacquard-Technik
Im Jahr 1805 erfand Joseph-Marie Jacquard eine Vorrichtung, welche die Steuerung jedes Kettfadens an der Webmaschine erlaubte. Damit waren erstmals Muster von großer Vielfalt und mehrfacher Größe möglich. Die Muster konnten nun endlos und beliebig komplex auf mechanischem Weg hergestellt werden, was in der Textilherstellung eine Revolution bedeutete. Jacquard, dessen Webstuhl nach ihm benannt wurde, nutzte als Erster die zu diesem Zeitpunkt gerade erfundene Lochkartentechnik zur Mustergenerierung und konnte damit nahezu jedes gewünschte Muster herstellen.
Jacquard, welcher aus einer Weberfamilie stammte und schon als Kind mitarbeiten musste, forschte nach der Übernahme des väterlichen Betriebes intensiv an der besseren Mechanisierung des Webens, um stupide Handarbeiten zu eliminieren. Er wurde nach anfänglichen Misserfolgen, welche ihn in große Armut stürzten, durch Textilfabrikanten unterstützt. Den technischen Durchbruch schaffte er durch Weiterentwicklungen von anderen Erfindern und der Kombination von Techniken, zum Beispiel mit österreichischen Webstühlen. Seine wichtigste Neuerung bestand im Ersatz von österreichischen Nockenwalzen durch das Endlosprinzip mittels Lochkarten. Erst dadurch wurde die (theoretisch unendliche) Vielfalt seiner Muster möglich. Das Prinzip der Lochkarten war binär: Loch bedeutet Fadenhebung, wobei kein Loch eine Fadensenkung zur Folge hatte. Dieses Prinzip (0-1) wird bis heute in der Digitaltechnik angewandt. Damit schuf Jacquard nicht nur neue Webstühle und Webmuster, sondern legte einen der Grundsteine heutiger Automatisierung. Napoléon war begeistert, gewährte Jacquard eine lebenslängliche Rente und versuchte die Einführung der Webstühle per Dekret durchzusetzen. Er musste sich jedoch dem Widerstand der Zünfte geschlagen geben, welche die Geschäftsgrundlage ihrer Mitglieder durch die Automatisierung (zu Recht) bedroht sahen. Auch Jacquard wurde mit gerichtlichen Mitteln immer wieder angegriffen, letztlich setzte sich die Idee jedoch - von England ausgehend - weltweit durch. Im Jahr 1810 erhielt Jacquard das Kreuz der Ehrenlegion.
Die heutigen Jacquards
Einige Jahrzehnte nach Jacquards Erfindung wurde diese auf Strick- und Wirkwaren angewandt. Die Technik ist auch von Hand einzusetzen und erlaubt deutlich abgegrenzte Muster in verschiedensten Formen. Beim Stricken wird eine Masche mit mehreren Fäden unterschiedlicher Farben gearbeitet. Auf einer Seite sind dann nur die Maschen der Folgefarbe zu sehen. Der Vorgängerfaden wird auf der anderen Seite durchgezogen. Auch die Stickerei der Jacquard-Muster wird mit dem Maschenstich wechselseitig durchgeführt. Durch die Verwendung verschiedenfarbiger Fäden nach Zählvorlage entstehen die vielfältigen Muster.
Bild
J wie Jeans:
Die Herstellung von Jeansstoff
Das Wort Jeans leitet sich aus dem englischen jean ab, das geköperter Baumwollstoff bedeutet. Das weist auf die besondere Eigenschaft von Jeansstoff hin. Geköperte Stoffe werden schräg gewebt. Der Grat kann dabei von oben links nach unten rechts verlaufen (S-Grat-Köper) oder von unten links nach oben rechts (Z-Grat-Köper). Daneben können in Köpergeweben die Schuss- oder die Kettfäden überwiegen, das bekannteste Köpergewebe, der Jeansstoff Denim, ist ein Kettköper. Die Kette ist hierbei blau, der Schuss ist weiß. Denim wird so gewoben, dass oben die blauere Seite ist. Das verleiht dem Jeansstoff sein typisches Aussehen. Der Ursprung des Stoffes liegt um 1600 in der französischen Stadt Nimes, der Stoff wurde Serge de Nimes genannt, woraus sich der Begriff Denim ableitet. Der robuste Stoff, als Arbeitskleidung getragen, war in Europa schon lange verbreitet, als ihn genuesische Einwanderer im 18./19. Jahrhundert in die USA brachten, wo durch Anglizierung aus dem italienischen Städtenamen Genua, übertragen ins französische Gênes schließlich das Wort Jeans wurde. Der in Franken geborene Levi Strauss wanderte 1847 in San Francisco ein und fertigte aus dem längst bekannten Stoff Goldgräberhosen, die Jeans aus dem Gewebe aus Nimes, die Serge de Nîmes, die noch heute als Denim-Jeans ein großer Hit sind.
Die Entwicklung zum heutigen Jeansstoff
Die Grundlage des Gewebes ist wie erwähnt historisch. Levi Strauss verwendete zunächst braunes Segeltuch für die Goldgräberhosen. Der Schneider Jacob Davis kam auf die Idee mit den Nieten und tat sich mit Levi Strauss zusammen, um ein Patent einzureichen - ihm selbst fehlte das Geld dafür. Wenig später verwendete Strauss blauen Denim-Stoff, die Jeans als Kleidungsstück in ihrer klassischen Form war geboren. Die Färbung der Baumwolle des Denim-Stoffes erfolgte mit Indigo, genietet wurden die Hosen zur Verstärkung, die Nähte waren als Reminiszenz an das ursprünglich braune Segeltuch orangefarben. Durch die Indigofärbung kam um 1920 der Begriff Blue Jeans auf, die sich im Laufe des 20. Jahrhunderts zum Kultobjekt, Protestsymbol und Fashion mit Sex-Appeal entwickelte. Der Modeartikel Jeans darf nicht mit dem geköperten Stoff verwechselt werden, dieser wiederum nicht mit einzelnen Schnitten von Jeans, nicht einmal mit der Idee der Nieten. Unter dem Branding Jeans werden längst auch Leder- und Kunstlederhosen angeboten. Echter Jeansstoff ist jedoch ausschließlich Baumwollstoff, geköpert gewebt, mit überwiegendem Kettfaden und idealerweise indigoblau gefärbt.
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D wie Duchesse:
Das Wort "Duchesse" stammt aus dem Französischen und bedeutet "Herzogin" - auf dieser Ebene ist auch der gleichnamige Stoff angesiedelt, denn hierbei handelt es sich um einen hochwertigen, stark glänzenden Satinstoff, der für edle Abendkleider und als Innenfutter für Mäntel und Ähnliches verwendet wird.
Wie wird Duchesse hergestellt?
Als Ausgangsmaterial dient wahlweise Naturseide, Viskose oder Acetat (ein Textil aus Zellstoff). Die Fasern liegen als Filamentgarne vor, das heißt als Endlosfasern, und werden in der sogenannten Atlasbindung gewebt. Bei diesem Webverfahren führt der Schussfaden nicht über einen und sofort unter den nächsten Kettfaden hindurch, sondern der Schuss überspringt zwei bis drei Kettfäden, bevor er wieder unter einer Kette hindurchführt. In den darauffolgenden Webreihen verschiebt sich dieses Überspringen jeweils. Durch diese Webtechnik verteilen sich die Bindungspunkte im Gewebe sehr gleichmäßig und berühren sich nicht.
Die Eigenschaften des Stoffes
Die Atlasbindung sorgt für einen weichen, fließenden Charakter des Duchesse sowie für eine gleichmäßig glänzende Oberfläche. Der Stoff fällt leicht und geschmeidig und fühlt sich auf der Haut angenehm weich und anschmiegsam an. Er ist relativ reißfest. Im Gegensatz zu diesen Vorteilen verfügt Duchesse nur über eine geringe Scheuerfestigkeit und darf nicht stark gegen sich selbst oder andere Materialien gerieben werden, weil die Fasern sich dann ineinander verhaken und eine raue Oberfläche bilden. Außerdem fransen die Ränder des Stoffes leicht aus.
Wo wird Duchesse eingesetzt?
Die edle, glänzende Optik macht dieses Gewebe zum idealen Ausgangsstoff für hochwertige Abendgarderobe und für den Einsatz als Futter in hochpreisigen Mänteln. Auch bei aufwendigen Faschingskostümen wird gern auf Duchesse zurückgegriffen, da das Material durch seine Reißfestigkeit vielen Belastungen besser standhält als normale Seide.
Ferner: Seide, Dupionseide, Steilgratköper (Twill), Wolle (Barchent), Broché (ähnlich Coutil, nur dicker), Brokat, Leder oder Kunstleder (dafür braucht man eine geeignete Maschine - Industriemaschine), Samt, Taft (wertig), Velours, Zephir
Siehe auch Stofflexikon: stoffe-f146/
Interfacestoffe:
- Molton
- Nessel
- BW
- alles was weg muss und nicht zu dünn bist
Futterstoff:
- Jeans
- Köper
- alles was weg muss und schön fest ist
Verschluß:
Da gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Ich bevorzuge vorne eine Planchette und hinten ein Ösenband oder Einzelösen.
Planchette - hier Löffelplanchette:
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Noch ein paar einführende Worte zum Korsett.
Definition: Ein Korsett ist ein durch diverse Einlagen versteiftes Kleidungsstück, dessen Zweck es ist, den weiblichen Oberkörper der jeweils geltenden Modelinie entsprechend zu formen. Der Begriff "Korsett" wurde erst im 19. Jh. gebräuchlich; davor sprach man von Mieder, Leibstück, Schnürleib oder Schnürbrust. In deutschen Nachlaßinventaren des 18. Jh. taucht mitunter zwar der Begriff "Corset" oder "Korset" auf, aber dabei handelt es sich wahrscheinlich um ein anderes Kleidungsstück: Während in französischen Texten (z.B. Garsault, Diderot) die eigentliche Schnürbrust corps genannt wird, bezeichnet corset dort ein schwach versteiftes Mieder mit angenestelten Ärmeln.
Ein Korsett ist sicher heute kein alltägliches Kleidungsstück mehr, erfreut sich aber wieder höherer Beliebtheit. Abgewandelte Korsetts oder Mieder finden in der modernen Mode ihren Platz. So bestehen bespielsweise Kleider aus einem Mieder und einem angestücktem Rock. Die heutige Dirndlmode bedient sich auch der alten Korsetttradition.
Es gibt wohl kein Kleidungsstück dass so figurbetonend ist wie ein Korsett, eigentlich muss man figurformend sagen. Ein passgenaues Korsett kaschiert auch Problemzonen und kann sowohl unter der Kleidung also auch als Oberbekleidung getragen werden.
Was ist beim Nähen eines Korsetts zu beachten?
Wer zum ersten Mal ein Korsett näht sollte seine Nähmaschine gut kennen und im Griff haben. Kleine Fehlnähte können ein perfektes Ergebnis verhindern. Es gilt also, sehr genau zu nähen und Geduld zu haben. Menschen mit wenig Näherfahrung empfehle ich dringend ein "Probekorsett" aus Nessel zu nähen ansonsten kann man ein einfaches Korsett mit mittelmäßiger Näherfahrung sehr gut bewerkstelligen.
Ein Korsett besteht aus vielen Einzelteilen. Grob kann man sagen das ein Korsett aus zwei Hälften besteht, die hinten und vorne miteinander verbunden sind. An meinem Beispiel werde ich ein Korsett zeigen, welches hinten geschnürt und vorne mit einer Planchette zusammengehalten wird.
Der große Vorteil von Spiralfedern liegt darin, dass diese Federn in beiden Richtungen elastisch sind. Das Korsett der Trägerin macht jede Bewegung mit und wird als besonders angenehm empfunden. Spiralfedern gibt es in verschiedenen Längen und Breiten, mit bereits aufgesetzten Abschlusskappen (erfordert die genaue Längenbestimmung/Korsetthöhe minus Sicherheits- und Nahtzugaben) oder als Meterware, hier muss man die Abschlusskappen nach dem Zuschneiden der exakten Länge, manuell aufsetzen. Die Spiralfedern können nur mit einer geeigneten Blechschere oder einem Bolzenschneider zugeschnitten werden. Ausserdem benötigt man zum Aufsetzen der Kappen eine Flach- und Spitzzange. Bei Zuschneiden der Federn sollte man immer zu zweit sein: einer der die Feder fixiert und der andere der mit beiden Händen den Bolzenschneider bzw. Blechschere zusammendrückt. Ihr werdet erstaunt sein, welche Kraft nötig ist die Federn zu durchtrennen. Auch beim Aufsetzen der Endkappen ist eine zweite Person von Vorteil. Die Kappen werden aufgebogen, aufgesetzt und je nach Kappenart zusammengedrückt oder verkeilt. Falsch platzierte Kappen müssen besonders vorsichtig entfernt werden. Ich spreche aus Erfahrung wenn ich sage, dass diese Arbeit zu einer der gefährlichsten zählt, die ich im Nähbereich kenne.
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Alternative Fischbein/Metallband:
Fischbein findet eigentlich nur noch Anwendung bei leichten Korsetts die wenig Stabilisierung benötigen, sprich bei weniger Busen, schmale Taille und leichteren Stoffen. Früher wurde Fischbein aus den Barten des gleichnahmigen Wals gewonnen. Es handelt sich um Hornplatten die zurechtgeschnitten wurden. Gott sei Dank, haben wir mittlerweile eingesehen, dass man Wale nicht töten darf (zumindest in den meisten Ländern nicht). Ich hab als leidenschaftlicher Taucher schon selbst Wale, nur einige Meter von mir entfernt, bestaunen können - sorry das ist jetzt aber wirklich Off-Topic. Also zurück zum Thema: heute wird das Fischbeinband aus Kunststoff hergestellt, die Bezeichnung hält sich aber trotzdem im Kreis der Korsettbauer/-innen.
Metallband ist für die Trägerin das "unbequemste". Das Band ist nur in einer Richtung flexibel und darf nicht in jedem Bereich des Korsetts eingesetzt werden. Metallband sollte nur in den Seitenteilen eines Korsetts verwendet werden und nicht im Brustbereich. Die abgeschnittenen Enden müssen mit Endkappen versehen werden. Zum Schneiden von Metallband kann auch mal eine Flex benötigt werden. Das Metallband ist mit einer Kunststoffschicht überzogen, die vor dem Zuschneiden unbedingt separat angeschnitten werden muss. Eine Blechschere ist in den meisten Fällen hier nicht ausreichend. Für stabilie Lederkorsetts ist dieses Metallband aber unerlässlich.
Unbedingt alle Nähzeichen vom Schnittmuster übernehmen, ausserdem die Tunnellinien. Nähzeichen an beiden langen Seiten der Einzelteile vom Schnittmuster übernehmen!!! :wichtig
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